Ermutigung statt Ratschlag
In meiner heutigen Sonntagspost möchte ich einen Schritt zurücktreten – und aus einer etwas anderen Perspektive auf meine bisherigen Beiträge schauen. Ich schreibe diesen Blog nicht, um fertige Antworten zu liefern. Und schon gar nicht, um dir zu sagen, wie du dein Leben zu führen hast.
Vielmehr geht es mir darum, mit Geschichten aus meinem Leben, mit Beobachtungen und Gedanken, dich dazu zu ermutigen, dich selbst besser kennenzulernen – und dich ehrlich mit deiner Haltung zu dieser Welt auseinanderzusetzen.
Warum ich keine 10-Schritte-Listen schreibe
Ich habe keine Lust, noch eine weitere Liste mit „10 Schritten zum Glück“ zu veröffentlichen. Nicht, weil ich nicht auch manchmal Ideen hätte, wie etwas besser gelingen könnte. Sondern weil ich solche Vereinfachungen nicht für hilfreich halte. Sie werden der Komplexität unseres Lebens nicht gerecht – und sie entsprechen nicht meiner Haltung. Diese Haltung habe ich in den letzten Wochen in mehreren Artikeln beschrieben und weitergedacht.
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| Ich freue mich, wenn du deine Gedanken zum Beitrag mit mir teilst. Hast du Ergänzungen, Fragen oder möchtest du etwas hinterfragen? Deine Anmerkungen, Erfahrungen oder Vorschläge sind herzlich willkommen – besonders dann, wenn sie zum gemeinsamen Nachdenken und Weiterentwickeln anregen. Nutze einfach die Kommentarfunktion am Ende der Seite. Ich bin gespannt auf den Austausch mit dir! |
Meine Geschichte ist Teil meines Fragens
In einigen dieser Texte habe ich persönliche Erlebnisse eingebaut. Nicht, um mich in den Mittelpunkt zu stellen, sondern um zu zeigen, wie ich zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin. Ein paar Ausschnitte reichen dafür natürlich nicht aus – weitere werden folgen. Doch sie können vielleicht andeuten, warum ich – auch im Herbst meines Lebens – den Wunsch und die Notwendigkeit spüre, mich weiterzuentwickeln.
Im Grunde geht es mir darum, andere Menschen zu ermutigen, sich mehr Gedanken über ihr eigenes Leben zu machen. Nicht, weil ich glaube, dass sie etwas falsch machen – sondern weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie kraftvoll es sein kann, wenn man sich selbst aufrichtig begegnet.
Komplexität und der Rückzug in Identität
Wir leben in einer Zeit, die viele als überfordernd erleben. Die Welt wirkt unübersichtlich, komplex, manchmal bedrohlich. In solchen Situationen ziehen sich viele Menschen zurück – nicht unbedingt in die Stille, sondern in eine Identität, in Narrative und Überzeugungen, die ihnen Sicherheit versprechen.
Diese Identität speist sich aus Meinungen, Gruppenzugehörigkeiten und gesellschaftlichen Zuschreibungen. Häufig geschieht das unbewusst. Und oft fehlt das Bewusstsein dafür, dass genau diese Identität nicht „rein persönlich“ ist – sondern auch von außen mitgeformt wurde.
Viele wissen nicht, wie sie mit ihrer unterschwelligen Angst umgehen sollen. Manche bemerken sie nicht einmal. Ebenso wenig ist ihnen bewusst, wie stark sie durch Werbung, wiederholte Erzählmuster (Narrative), Gruppendruck oder mediale Reize beeinflusst werden.
Kein Rezept – ein innerer Raum
Darum halte ich wenig von einfachen Empfehlungen. Stattdessen versuche ich einen anderen Weg zu gehen: Ich möchte Räume öffnen – auch innere. Räume, in denen du spüren kannst, was dich eigentlich antreibt. Was dich in deine aktuelle Lebenssituation geführt hat. Und was vielleicht in dir angelegt ist, aber bislang keinen Ausdruck gefunden hat.
Mir geht es darum, dich zu ermutigen, wirklich selbst zu denken. Nicht schneller, nicht effizienter, nicht im Sinne von Selbstoptimierung – sondern bewusster. Ehrlicher. Mit mehr Spielraum für das, was wirklich deins ist. Ich wünsche mir, dass du dir selbst näherkommst – und erkennst, wovon du in deinem Denken und Fühlen bislang vielleicht unbemerkt beeinflusst wurdest.
Was liegt eigentlich auf dem Tisch – und was nicht?
Bevor wir zu Alternativen kommen, lohnt ein Blick auf das, was wir als „gegeben“ betrachten. In vielen öffentlichen Debatten geht es fast nur noch um das, was bereits „auf dem Tisch liegt“ – also um Meinungen, Positionen, Entscheidungen, die gerade verhandelt werden. Doch selten wird gefragt, wie diese Dinge eigentlich dorthin gekommen sind. Was war vorher? Welche Entwicklungen, Interessen oder blinden Flecken haben dazu geführt?
Und genauso selten wird das thematisiert, was nicht auf dem Tisch liegt – obwohl es dort vielleicht sehr wohl hingehören würde. Doch solange es nicht ins vorherrschende Weltbild passt, bleibt es unsichtbar. Mit „Tisch“ meine ich hier das dominante westliche Weltbild – und die Geschichten, auf denen es beruht.
Wenn Weltbilder zu Identität werden
Viele Menschen ziehen ihre Identität aus bestimmten Weltsichten, die ihnen plausibel erscheinen. Doch sobald Themen berührt werden, die zum Aufbau dieser Identität beigetragen haben, empfinden sie das oft als persönlichen Angriff. Deshalb wirken viele Debatten heute so gereizt. Sie sind nicht nur sachlich, sondern existenziell aufgeladen.
In meinen bisherigen Artikeln habe ich versucht, ein anderes Weltbild zu skizzieren. Eines, das nicht auf Angst, Abgrenzung oder Kontrolle basiert, sondern auf Offenheit, Unterscheidungsfähigkeit und einem ehrlichen Hinschauen. Es ist kein geschlossenes Konzept – eher eine Einladung zum Mitdenken.
Was bringt dich in Resonanz – und was treibt dich an?
Vielleicht beginnst du ja, dich ein wenig mit deinen inneren Resonanzräumen zu beschäftigen. Was stärkt dich wirklich? Was ermutigt dich, an dich selbst und deine Wirksamkeit zu glauben? Und was bringt dich dazu zu denken, dass du dich „noch verbessern“ musst?
Wenn dieser Gedanke auftaucht – bleib einen Moment bei ihm. Lass ihn in dir nachklingen. Ist es wirklich dein eigener Impuls – oder kommt er von außen?
Ich wünsche dir eine erkenntnisreiche Woche.
Vielleicht auch eine, in der du nicht aktiv etwas tust, sondern einfach nur zuhörst, was in dir vorgeht.
Was liegt bei dir gerade nicht auf dem Tisch – obwohl es dort vielleicht hingehört?
| Ein kleiner Hinweis |
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| Die Gedanken in diesem Beitrag entspringen meiner eigenen Sicht auf die Dinge – einer Sicht, die sich laufend entwickelt. Beim Schreiben lasse ich mich von Künstlicher Intelligenz unterstützen: für Struktur, Lektorat, SEO und die Gestaltung der Bilder. Die Illustrationen orientieren sich am Stil klassischer japanischer Tuschemalerei – ein Ausdruck für meine Vorliebe für das Leise, das Spielerische, das Offene. Was ich hier teile, ist kein fertiges Wissen. Es ist ein Zwischenstand auf meiner Reise – vielleicht auch ein Impuls für deine. |
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